Für viele Eltern, die im Schichtdienst tätig sind, fehlt es an einer verlässlichen Betreuung ihrer Kinder. Mit dem Bundesprogramm „Kita-Plus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“, fördert das Bundesfamilienministerium erweiterte Öffnungszeiten in der Kindertagespflege, in Kitas und Horten. Auch der Caritaskindergarten Der Kleine Prinz im Ochtruper Stadtparkgebiet profitiert mit rund 173.000 Euro von der Förderung und hat seine Öffnungszeiten ausgeweitet.
Bei der Kindergartenleiterin Marlies Mulder informierte sich jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer, die in Begleitung von Bürgermeister Kai Hutzenlaub und SPD-Kommunalpolitikern kam, wie die Fördermittel genutzt werden.
In einem Gespräch mit dem Bürgermeister sei erst die Idee entstanden, sich für das Programm zu bewerben, so Marlies Mulder. Zeitnah wurde dann ein Arbeitskreis mit Vertretern aus Jugendamt, Wirtschaft, Stadtverwaltung, Kita und Landesjugendamt gebildet. Mit dem Konzept hatte der Kleine Prinz dann auch Erfolg und war die erste Einrichtung im Kreis Steinfurt, die Öffnungszeiten von 6:30 bis 20:30 Uhr anbot, so Mulder weiter. Gerade Eltern, die im Schichtdienst arbeiten, sollte das Angebot unterstützen. „Circa ein Jahr hat es dann aber doch gedauert, bis Eltern das Angebot angenommen haben. Jetzt hat es sich aber bewährt“, freut sich die Leiterin. Ein Fahrdienst, derzeit noch über das Förderprogramm für die Eltern kostenlos, bringt dann auch Kinder aus anderen Ochtruper Kindergärten zur weiteren Betreuung in den Kleinen Prinzen. Zudem zeigt der Kindergarten extreme Flexibilität. So können Eltern sich noch bis kurz vor Mittag im Kindergarten melden, wenn Überstunden anfallen und die Abholzeit sich für das Kind hinauszögert. Auch über die Sommerferien ist der Kindergarten durchgehend geöffnet. Ein weiterer Pluspunkt für die Eltern, die von ihrem Arbeitgeber nicht für die Dauer von gut sechs Wochen Ferien beurlaubt werden, ergänzte Bürgermeister Hutzenlaub. Der Bedarf für die Ganztagsbetreuung sei eindeutig gegeben, machte Hutzenlaub deutlich und immer mehr Kinder würden das in Anspruch nehmen, so der Bürgermeister weiter. „Gefördert wird das Programm bis Ende 2018. Da das Programm Erfolg hat, wäre es schön, wenn der Förderzeitraum länger wäre“, wünschte sich Marlies Mulder und erhielt von allen Seiten Zustimmung. „Bildung ist das Wichtigste. Dafür müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen“, betonte Arndt-Brauer, die sich mit der SPD für kostenlose Bildung von der Kita bis zur Uni und Meister-Ausbildung stark macht.
Abschließend machte sich die SPD-Delegation bei einem Rundgang durch das Gebäude, das vor rund 22 Jahren nach damaligen ökologischen Gesichtspunkten gebaut wurde, ein Bild. Hier werden täglich Integration und Inklusion umgesetzt. Zu den 53 Kindern, die den Kindergarten besuchen, werden hier zehn Kinder mit besonderem Förderbedarf betreut. Eine festangestellte Logopädin sowie eine Motopädin unterstützen die Kinder zudem fachlich, erläuterte Mulder bei dem Rundgang. Beim Abschied zeigten sich alle von der Vielzahl an Fördermöglichkeiten in dem zertifizierten Familienzentrum beeindruckt.